Marz 2025: Katzenschutzverordnung: Wichtiger Schritt, aber falsche Begründung
- christopheandreoli
- 21. März
- 1 Min. Lesezeit

Wir begrüßen die geplante Katzenschutzverordnung in Ingolstadt ausdrücklich. Die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht sind sinnvolle Maßnahmen, um das Leid verwilderter Hauskatzen zu verringern, unkontrollierte Vermehrung zu stoppen und den Tierschutz zu stärken.
Doch was wundert, ist die Begründung. Die Verordnung wird vorrangig mit dem Schutz der Artenvielfalt und der angeblichen Bedrohung durch Katzen gerechtfertigt. Dabei ist wissenschaftlich längst belegt, dass der Mensch, durch Habitatszerstörung, Pestizideinsatz, Umweltverschmutzung und Klimawandel, die größte Gefahr für die Vogelwelt und die Biodiversität darstellt. Hauskatzen werden als Sündenböcke herangezogen, während die wahren Ursachen für den Artenschwund in der industriellen Landwirtschaft, der Flächenversiegelung und der Naturzerstörung liegen.
Statt den Fokus einseitig auf die „Gefahr durch Katzen“ zu legen, sollten wir uns mit den tatsächlichen Ursachen des Artensterbens befassen.
Die Katzenschutzverordnung ist richtig, aber nicht, weil Katzen schuld an der Biodiversitätskrise sind, sondern weil sie selbst Leidtragende menschlicher Verantwortungslosigkeit sind. Wenn, wie im Antrag verfasst, ‚wildlebende Katzen eine Gefahr für das hiesige Ökosystem sind‘, möge man sich fragen, was der Mensch dann für das hiesige und globale Ökosystem ist.
Die Parteien in Ingolstadt, die die Katzenschutzverordnung mit „Artenvielfalt“ begründen, unterstützen „nebenbei“ damit indirekt die Tötung von Katzen durch Jäger. Sie liefern eine Argumentationsgrundlage für den Abschuss von Katzen, eine Praxis, die in vielen Regionen Deutschlands traurige Realität ist.
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